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Oma Marie: Kirchenaustritt wegen Homophobie

Von Fabian
Oma Marie: Kirchenaustritt wegen Homophobie
Screenshot Facebook/ENOUGH is ENOUGH - OPEN YOUR MOUTH

84 Jahre lang ist Marie Mitglied der evangelisch-lutherischen Kirche. Dann sieht sie im Fernsehen eine Reportage. Darin äußert sich ein Pastor, der Schwule heilen möchte. Deshalb tritt sie aus der Kirche aus. Ihr Brief ist ein Hit in den sozialen Netzwerken.

Marie ist 84 Jahre lang Mitglied der evangelisch-lutherischen Kirche. Dann sieht sie die Reportage "Die Schwulenheiler 2" im NDR: Darin bezeichnet der Pastor Gero Cochlovius Schwule als Sünder und verspricht Hoffnung auf Heilung. Oma Marie ist erschüttert: Sie tritt aus der Kirche aus. Der Brief, den sie an ihre Gemeinde schickt, ist ein Hit in den sozialen Netzwerken. Der Post wurde über 4500 mal geteilt und hat fast 20.000 Likes.

Sie schreibt: "Warum kam es zu meinem Entschluss, einen so drastischen Weg zu gehen, der Gemeinde den Rücken zu kehren? Ich habe zwei Enkel, welche beide homosexuell sind. Wir haben ein sehr enges Miteinander und ich erlebe wie sie leben."

"Es kann keine Sünde sein"

"Sie kümmern sich um mich und helfen mir bei alltäglichen Dingen. Ich kann mich auf sie verlassen", schreibt sie weiter. Die Aussagen des Pastors "haben mich sprachlos und traurig gemacht. Sie verdeutlichen ein komplett anderes Verständnis, von Liebe und Partnerschaft, als ich es mit meiner Überzeugung sehe."

Dass Cochlovius Heilung für Schwule verspricht, können vor allem junge Menschen auf einen "brandgefährlichen Weg" bringen. "Wenn Menschen glücklich sind, sich lieben und sich um ihre Nächsten kümmern, dann kann es keine Sünde sein." "Wenn es den Gott gibt, an den wir glauben, dann hat er die Menschheit so erschaffen wie sie sind."

Ihr 37-jähriger schwuler Enkel Kim Röhrbein erklärt auf Spiegel Online: "Dass ihr Brief so große Wellen schlagen würde, hat niemand erwartet. Ich habe ihr einige der Facebook-Kommentare vorgelesen und sie war begeistert. Ich war 20, als ich das erste Mal mit ihr über meine Homosexualität gesprochen habe. Im ersten Moment war sie nicht begeistert. Das war vor 17 Jahren und wir leben auf dem Land. Sie hat sich aber sehr schnell daran gewöhnt und sich gedacht: 'So ist das, man kann es nicht ändern, er ist noch der Alte.'"

Weitere Quellen: Screenshot Facebook/ENOUGH is ENOUGH - OPEN YOUR MOUTH

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