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Tooji: Video gegen Hasskriminalität

Von Fabian
Tooji: Video gegen Hasskriminalität
YouTube/Tooji

Der norwegische Sänger zeigt in seinem neuen Video, wie Schwule verprügelt werden. So will er gegen Hasskriminalität in Norwegen ankämpfen. Denn auch dort leiden Homosexuelle unter Mobbing oder Gewalt.

Tooji hat dieses Jahr schon einmal Schlagzeilen gemacht: Im Juli veröffentlichte er ein Coming-out-Musikvideo, in dem er Sex mit einem Priester hat - mitten auf dem Altar. Der Skandal ist mittlerweile vergessen. Doch der Sänger bringt sich durch ein neues aufsehenerregendes Video ins Gespräch.

Darum geht's im Video zur Single "Say Yeah": Ein Junge hat eine Freundin, für die er aber eigentlich keine Gefühle hat. Viel lieber verbringt er nämlich Zeit mit einem anderen Jungen. Die beiden kamen sich schon öfter näher. Also stürzt er aus dem Haus seiner Freundin, um ihm das zu sagen.

Der Schläger schaut Schwulenpornos

Als er auf seinen Lover trifft, wird der gerade von einer Gang verprügelt. Er geht dazwischen, wird aber so nur in die Schlägerei hineingezogen. Die Angreifer hören nicht mehr, auf die zwei Jungs einzuschlagen. Erst als einer sich nicht mehr bewegt - ist er tot? - stürzen sie davon.

Am schnellsten rennt der Anführer der Gruppe, der davor noch am härtesten auf die Jungs eingetreten hat. Er scheint verzweifelt zu sein. Er rennt vor seinen Taten weg - und vor sich selbst. Denn die Schläge und Tritte richten sich eigentlich gegen ihn selbst. Am Ende des Videos sieht man, wie er sich zu einem Schwulenporno einen runterholt. 

Dieses Jahr bereits 100 Fälle in Oslo 

Aufgrund von dieser Porno-Szene hat YouTube das Video kurz nach Erscheinen gelöscht. Tooji hat es in einer zensierten Version jedoch einen Tag später wieder hochgeladen.

YouTube/Tooji

Der 28-jährige Norweger mit iranischen Wurzeln will mit dem Video gegen Hasskriminalität kämpfen. "Viele haben einen rosaroten Blick auf die Situation in Norwegen. Es stimmt nämlich nicht, dass heutzutage alles in Ordnung ist. Täglich erfahren Jugendliche und Erwachsene Schikane wegen ihrer Homosexualität", sagt er. In der Hauptstadt Oslo wurden dieses Jahr schon 100 Fälle registriert.

Tooji: Letzter Platz beim ESC 2012

Er ergänzt: "Es kann die Betroffenen stärken zu wissen, dass sie das Gesetz auf ihrer Seite haben." Denn Norwegen hat bereits 1981 als erstes Land der Welt ein Antidiskriminierungsgesetz eingeführt.

Tooji, der eigentlich Touraj Keshtkar heißt, vertrat Norwegen beim Eurovision Song Contest 2012 in Baku (Aserbaidschan). Dort erhielt er für dem Song "Stay" sieben Punkte und landete auf dem letzten Platz. 

Weitere Quellen: YouTube/Tooji

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