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dbna'ler des Monats

Kevin aus Albstadt

Von DBNA Team
Kevin aus Albstadt
Kevin

Diesen Monat stellen wir euch Kevin, 22 Jahre alt, aus Albstadt vor. Er erzählt uns von seinem Umgang mit seiner Sexualität, seinem Coming-Out, aber auch warum der Rückhalt in der Familie für ihn so wichtig ist.

Welche Werte vertrittst du offen nach außen?

Kevin: Heute gehe ich offen mit meiner Homosexualität um, woran ich früher nicht einmal im Traum daran gedacht hätte es jemandem zu sagen. Wenn mich jemand offen fragt, ob ich auf Jungs stehen würde, dann bin ich knallhart ehrlich und sag offen und ehrlich "Ja". Dabei habe ich schon die verblüffendsten Gesichter gesehen, weil sie geschockt waren, das ich so gnadenlos ehrlich sein kann.

Generell aber auch sag ich immer das, was ich denke, und lüge niemanden an, um mir einen Vorteil zu verschaffen, so was finde ich total falsch und wenn eine Person meint, dass bei mir zu tun und ich finde es heraus, dann kann diese Person mir echt gestohlen bleiben!

Worauf ich bei mir stolz bin ist auch, dass ich keinen Tropfen Alkohol zu mir nehme, weil ich diesen Geschmack von Bier u. ä. nicht antun will. Ich finde es total eklig, nur an Bier zu riechen. Warum soll ich etwas Trinken, was ich nicht mag? Aber ich musste mir schon des Öfteren anhören, dass ich mal abgefüllt werden soll. Ich persönlich hab jetzt nichts dagegen, wenn Freunde in meinem Umfeld Alkohol trinken, solange es sich in Maßen behält.
Kevin
Gab es Besonderheiten bei deinem Coming-Out?

Kevin: Besonderheiten bei meinem Coming-Out hatte ich nicht. Alle meine Freunde, bei denen ich es für wichtig meinte, es ihnen zu sagen, nahmen es sehr gut auf und haben mir oftmals den Rücken gestärkt, wenn mir jemand in der Schule "Schwuchtel" hinterher gerufen hatte. Einmal war es auf der Schule auch so schlimm, dass ich die Polizei einschalten musste, wodurch es meine Mutter dann auch erfahren hatte.

Anfangs hat das gar nicht gepasst, weil ich in einem kleinen Dorf aufgewachsen bin, indem Jeder Jeden kennt. Daher hatte sie Zweifel und Vorurteile gegenüber der Homosexualität. Heute ist meine Mutter genau das Gegenteil, mit ihr kann ich nun offen über das Thema sprechen und das freut mich jeden Tag aufs Neue, auch wenn sie noch in diesem Dorf lebt.

In letzter Zeit vertraue ich meine Sexualität immer mehr Menschen an, mit denen ich in meiner Freizeit viel zu tun habe, mir ist das extrem wichtig, weil ich jetzt auch einen Freund habe, sie nicht mehr anlügen zu müssen. Ich bin echt erstaunt, wie christliche Freunde mit meiner Homosexualität umgehen und mich nicht verstoßen, so was zeigt mir einfach, dass ich wahre Freunde habe.

Ergänze den Satz: "Familie bedeutet mir..."

Kevin: alles auf der Welt. Nichts, aber auch nichts kann sich zwischen meine Familie und mich stellen. Schließlich ist es Wichtig, den Rückhalt seiner Familie in jeder Lage seines Lebens zu haben. Ob es gute Zeiten sind, in dem Sie sich mit dir freuen, oder in Schlechten Zeiten, in dem Sie dir den Rücken stärken.

In der letzten Zeit habe ich sehr viel gelernt, was es heißt, eine Familie zu haben! Sie gab mir speziell in den letzten Monaten den Halt, den ich gebraucht habe, auch wenn wir in unserer Familie dieses Jahr mit sehr vielen Schicksalsschlägen auseinander setzten mussten. Ich muss ehrlich gestehen, hätte ich meine Familie, aber auch meine Freunde nicht gehabt, wäre ich heute nicht derjenige, der ich jetzt bin.
Kevin
Wenn du dir deinen Traummann backen könntest, wie sollte er sein?

Kevin: Erst einmal stellt sich ja die Frage, ob es möglich ist, sich einen Traummann zu backen. Schließlich gibt es den wahrhaft perfekten Menschen im Leben nicht. Jeder Mensch hat irgendeinen Fehler.

Aber wenn ich mir wirklich einen Traummann backen könnte, dann sollte er am besten gleich groß oder größer als ich sein. Er sollte auch nicht extrem Jung wirken, wie eine Art "Milchbubie".
Am besten wäre es, wenn er zudem noch gut gebaut ist, wobei es ja nicht nur auf das Äußere ankommt, sondern viel mehr auf die inneren Werte. Hilfsbereitschaft, Sympathie und Spaß am Leben sollte er dennoch im Herzen mit sich tragen. Aber auch nicht nur das. Er sollte auf alle Fälle ehrlich, ehrgeizig und geoutet sein. Außerdem lege ich verdammt viel Wert auf Treue, ich will mich schließlich offen mit meinem Partner unterhalten können ohne mit dem Gefühl leben zu müssen, dass er mir etwas verheimlicht.

Wie stellst du dir mit diesem dann ein perfektes Date vor?
Kevin: Wichtig ist es, dass man sich über das ganze Date hinweg gut mit dem gegenüber versteht. Man sollte offen mit einem reden, und nicht all zu verschlossen sein, aber zu viel Offenheit ist dann wieder kontraproduktiv und kann ein Date ziemlich schnell in die falsche Richtung verlagern. Was ich ganz schlimm fände, wenn nur eine Person dauernd redet, oder wenn von beiden nichts geredet wird, dass ist ein totaler Gesprächskiller, wobei ich es bis dahin nicht kommen lassen würde.

Was ein absolutes No-Go ist, ist von Ex-Freunden und Sex o.ä. zu berichten, denn dass signalisiert einem, dass das Interesse am Ex noch vorhanden ist und man evtl. nur Interesse an Sex haben könnte.

Generell finde ich, wenn ein Date sehr schnell vorüber geht, auch wenn es mehrere Stunden dauerte, denn dann weiß ich, dass die andere Person interessant zu scheinen mag.

Kevin
Wo siehst du dich in 20 Jahren?

Kevin: Das ist eine verdammt gute Frage, aber in 20 Jahren sehe ich mich darin, fest im eigenen und unabhängigen Leben zu stehen. Schließlich wäre ich ja dann schon 42 Jahre alt.

Außerdem habe ich auch die Hoffnung, bis dahin meinen Beruf zu finden, den ich für nichts auf der Welt mehr eintauschen würde!
Toll wäre es auch, wenn ich mit meinen jetzigen Freund in 20 Jahren zusammen wäre und mit ihm zusammen wohnen würde, weil wir uns einfach gegenseitig perfekt ergänzen. Aber das wichtigste ist, dass ich dort noch gleich gesund bin wie ich es heute bin!
Mach mit!

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Weitere Quellen: dbna, Kevin

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