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dbna'ler des Monats

Felix (17) aus Ludwigsburg

Von DBNA Team
Felix (17) aus Ludwigsburg
Felix

Zu Beginn des neuen Jahres erzählt uns Felix über sein erstes Date im Schwimmbad, seine Leidenschaft zum Reisen und sein multimediales Coming-out. Unser dbna'ler des Monats Januar. Hier erfahrt ihr mehr über Felix.

Womit beschäftigst du dich in deiner Freizeit?

Am allerliebsten nutze ich meine Freizeit, um zu reisen. Ich glaube, es gibt nicht viele Jugendliche in meinem Alter, die schon so viel unterwegs waren. Insgesamt war ich bisher in 17 verschiedenen Ländern und in einigen davon sogar schon mehrmals. Gerade auch die Unterschiede in den einzelnen Ländern kennenzulernen ist sehr interessant. Am besten hat es mir bisher in der Provence in Frankreich gefallen, wo ich diesen Sommer zwei Wochen lang mit meinem Freund in einer Ferienwohnung gewohnt habe und wo ich auch als Kind schon mehrmals war.

In meiner Freizeit habe ich mich bisher auch viel ehrenamtlich engagiert, was ich für ziemlich wichtig halte. Ich habe schon eine Schwimmmannschaft trainiert, zusammen mit zwei Freundinnen die Kindergruppe unserer Naturschutz-Bund-Ortsgruppe geleitet und war Chefredakteur unserer Schülerzeitung. Man kann bei solchen Dingen viele Erfahrungen sammeln und hat dabei das Gefühl, etwas Gutes zu tun.


Welche Charaktereigenschaften schätzt du an dir besonders?

Besonders schön finde ich es, dass ich sehr offen mit anderen Menschen reden kann. Ich bin ehrlich und sage, was ich denke. Manchmal hat das auch seine Nachteile, aber meistens kommen dabei sehr ehrliche und ernsthafte Gespräche zustande. Das geht natürlich nicht mit jedem, sondern muss auch auf einer gewissen Gegenseitigkeit beruhen.

Und ich bin ein sehr neugieriger und interessierter Mensch. Ich habe schon einiges erlebt, bin viel unterwegs gewesen und habe eine ganze Menge Erfahrungen gesammelt. Auf diese Weise macht mir das Leben sehr viel Spaß, denn es gibt immer noch irgendetwas, das man entdecken kann.
Felix
Wenn du dir deinen Traummann backen könntest, wie sollte er sein?

Seine Körpergröße wäre das allererste, worauf ich dabei achten würde. Es gibt eine ganze Menge Typen, auch hier auf dbna, mit tollen Charaktereigenschaften. Man hat eine große Auswahl und findet auch immer jemanden, mit dem man sich gut versteht. Aber es ist echt schwer, jemanden mit meiner Körpergröße zu finden. Und das ist eine sehr schöne Vorstellung, einen tollen Jungen auf Augenhöhe vor sich stehen zu haben.

Was den ganzen Rest betrifft, habe ich meinen Traummann bereits gefunden und bin auch schon seit über einem Jahr glücklich mit ihm zusammen. Wenn also jemand eine Möglichkeit kennt, wie man ihn noch ein paar Zentimeter wachsen lassen kann, dann immer her damit.


Wie stellst du dir ein perfektes Date mit genau diesem Traummann vor?

Ein paar Dates habe ich schon hinter mir, da habe ich schon ganz verschiedene Sachen erlebt. Ich finde, dass es vor allem auf den Ort ankommt, an dem man sich trifft. Auf jeden Fall sollte man sich nicht bei sich selbst zuhause treffen. Dann ist es nämlich schwer, sich irgendwo "zurückzuziehen", falls es nicht so gut läuft, und man muss den anderen erst mal wieder loswerden. Auch nicht allzu empfehlenswert ist ein Kinobesuch. Das große Problem: Man redet nicht viel miteinander. Die ganze Zeit nur stumm nebeneinander zu sitzen und sich auf den Film zu konzentrieren ist irgendwie reizlos. Noch schlimmer ist es dann nur, wenn man zusammen beispielsweise in einem Café sitzt und nicht mehr weiß, worüber man reden soll, weil man schon alle Themen abgegrast hat.

Als Ort für ein erstes Date sehr empfehlen kann ich deshalb ein Freibad. Da habe ich mich damals auch das erste Mal mit meinem Freund getroffen. Man kann zusammen schwimmen oder sich auf die Wiese legen und hat so eine gute Abwechslung zwischen miteinander reden und gemeinsam etwas unternehmen. Ein weiterer Vorteil: Man kann auch schon mal ein bisschen mehr Körper des anderen sehen. Außerdem hat man in den Umkleiden auch ein bisschen Privatsphäre, falls das notwendig wird.

Nicht unbedingt für ein erstes Date, aber als Ort für ein Date allgemein kann ich auch einen Strand bei Nacht empfehlen. Sich zu zwei in den Sand kuscheln, über einem leuchten die Sterne und im Hintergrund das Rauschen des Meeres. Diese Erfahrung habe ich mit meinem Freund an der Ostsee gesammelt, noch empfehlenswerter ist es wohl weiter im Süden, wo es nachts noch ein bisschen wärmer ist. Aber so haben wir uns wenigstens ordentlich dicht aneinander gekuschelt.
Felix
Wann und wie hast du festgestellt, dass du auf Männer stehst?

Der Gedanke, dass ich Männer attraktiv finde, kam bei mir schon relativ früh. Ich war etwa elf bis zwölf Jahr alt, als ich angefangen habe, mir Jungs genauer anzuschauen. Damals bin ich noch aktiv geschwommen und da hat man natürlich auch gerade auf Schwimmwettkämpfen einiges zu sehen bekommen. Und auch das Internet hat seinen Teil dazu beigetragen. Gewisse Begriffe bei Google einzugeben und sich dann durch die verschiedenen Seiten zu klicken, damit konnte ich ganze Nachmittage verbringen. Irgendwann habe ich mich dann auch mit einem Jungen aus der Klasse über "Jungsthemen" ausgetauscht und da wurde es mir dann immer deutlicher.

Ich habe mich dann mit 14 bei dbna angemeldet und habe mich auch mit einem Jungen getroffen. Das war dann aber alles ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe und das hat mich verunsichert. Ich habe mich damals wieder abgemeldet und wusste nicht mehr wirklich weiter. Nach einiger Zeit habe ich mich erneut angemeldet und bin alles ein bisschen langsamer angegangen. Ich habe danach ganz unterschiedliche, sowohl positive als auch negative, Erfahrungen mit verschiedenen Jungs gemacht und das hat mir gezeigt, dass Liebe und Sex mit Jungs auch etwas Schönes sein kann. Dann habe ich nach und nach endgültig akzeptiert, dass ich auf Männer stehe.
Felix
Was hat dich dann zu einem Coming-Out bewegt und wie sah es aus?

Mein Coming-Out hat zu der Zeit angefangen, als ich das erste Mal Sex mit einem Jungen hatte. Damals hatte ich das Bedürfnis, mit irgendjemandem über meine Gefühle zu sprechen. Die Rolle hat dann eine damalige gute Freundin von mir übernommen. Wir haben ein langes Skype-Gespräch geführt und sie hat mir ganz viel zugehört und hat mich unterstützt. Lange habe ich es dann niemandem erzählt. Die nächsten beiden waren Freunde, die ich im Urlaub kennen gelernt habe. Beide haben es jeweils per SMS erfahren. Nach und nach habe ich es dann auch einigen besseren Freunden mitgeteilt, per SMS oder Facebook-Nachricht. Mein enger Freundeskreis weiß es also mittlerweile und alle haben immer äußerst positiv reagiert.

Da ich in diesem Sommer mein Abitur gemacht habe und diesen Herbst mit einem dualen Studium begonnen habe, hat sich vor ein paar Monaten für mich die Frage nach einer eigenen Wohnung gestellt. Da ich mit meinem Freund sehr glücklich war, wollte ich gerne mit ihm zusammen ziehen. Also musste ich nun auch meinen Eltern davon erzählen. Als ich in den Osterferien mehrere Tage bei ihm war, habe ich meinen Eltern eine E-Mail geschrieben, ich der ich ihnen alles erzählt habe. Vor einigen Wochen habe ich eine ähnliche E-Mail auch an meine Großeltern geschickt. Meine Familie hat das alles sehr gut aufgenommen und auch meine Großeltern haben sehr positiv reagiert. Jetzt fehlt nur noch mein jüngerer Bruder, bei ihm hat es sich bisher einfach noch nicht ergeben, aber ich denke, dass auch er in nächster Zeit an der Reihe ist.

An meinem Coming-Out ist besonders, dass es bisher ausschließlich per Facebook-Nachricht, Skype-Chat, SMS oder E-Mail stattgefunden hat. Das ist zwar ein eher unpersönlicher Weg, aber so hat es mich deutlich weniger Überwindung gekostet und es fiel mir jeweils relativ einfach. Außerdem weiß ich die bisher ausschließlich positiven Reaktionen sehr zu schätzen und bin natürlich froh darüber.
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Weitere Quellen: Felix

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