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Coming-out

Jochen Schropp: "Ich will mich nicht mehr verstecken."

Jochen Schropp: "Ich will mich nicht mehr verstecken."

9EkieraM1, AV0A7869 Jochen Schropp, CC BY-SA 3.0

„Boah, ist das schwul“ – derartige homophobe Sprüche hört TV-Moderator Jochen Schropp selbst von nahestehenden Menschen. Sie tun weh, auch wenn sie oft ohne Hintergedanken gemacht werden.

Um dazu beizutragen, dass Andersartigkeit und Homosexualität selbstverständlicher werden, hat sich der 39-Jährige nun in einem Brief an die Zeitschrift „stern“ zu einem Coming-out entschlossen.

„Schwul“, so ist Schropp sicher, sei wohl nach wie vor das am meisten verbreitete Schimpfwort an deutschen Schulen. Auch er selbst wurde während seiner Schulzeit oft gemobbt.

Von seinen Eltern bekam er zweifelhaften Trost:

"Ich solle drüberstehen, ich sei ja nicht schwul. Ich werfe das meinen Eltern nicht vor, sicher waren sie selbst überfordert damit, mich zu beruhigen."

Das Gefühl, wie es ist, sich selbst verwirklichen zu dürfen, lernte er erst als Austauschschüler in den USA kennen.

Der Schritt zum Coming-out ist ihm auch nach dieser Erfahrung nicht leichtgefallen. Die Angst vor den Reaktionen der Umwelt hat ihn in den letzten Jahren immer wieder davon abgehalten, sich zu outen. Nur enge Freunde, die Familie und Kollegen wussten, dass er schwul ist.

"Ich gestehe: Ich wurde in den letzten Jahren immer wieder von Angst getrieben."

Nun wird Jochen Schropp bald 40 und hat die Nase voll vom Versteckspielen.

Ein mutiger Schritt, vor dem ihm seine ehemaligen Schauspielagenten abgeraten hatten. Seine auf Herzensbrecher und Schwiegersohn ausgerichtete „Marke“ könne durch sein Coming-out beschädigt werden, so die Befürchtungen.

Doch Schropp hat es dennoch gewagt und hofft jetzt vor allem auf zwei Dinge: darauf, dass man ihm nicht unterstellt, sein Coming-out sei lediglich ein Versuch, sich ins Rampenlicht zu rücken und auf Zuspruch. Denn jetzt hat Jochen Schropp so richtig „Bammel“ vor den Reaktionen in den sozialen Netzwerken.

"Sie können mir glauben, dass mir, entschuldigen Sie, mein Arsch auf Grundeis gehen wird, sobald diese Ausgabe in den Druck geht."

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