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Immer mehr Schwule werden Opfer häuslicher Gewalt

Immer mehr Schwule werden Opfer häuslicher Gewalt

Photo by Francisco Gonzalez on Unsplash

Wie eine US-Studie herausgefunden hat, erleiden homosexuelle Männer genauso oft körperliche und sexuelle Gewalt in Beziehungen wie Frauen. Hilfsangebote sind rar, was zum einen an mangelndem Problembewusstsein, vor allem jedoch an Diskriminierung liegt.

Das Forscherteam vom "Center for Sexuality and Health Disparities" der University of Michigan hatte 320 Paare befragt. In der Studie stellte sich heraus, dass 46 Prozent der schwulen Männer bereits häusliche Gewalt erfahren hatten. Die Anzahl schwuler Opfer ist somit ähnlich hoch wie bei heterosexuellen Paaren.

Für Studienleiter Rob Stephenson ist damit offensichtlich, dass die klassische Rollenverteilung weibliches Opfer und männlicher Täter so nicht mehr greift. Emotionale und körperliche Gewalt seien Thema in jeder Art Paarbeziehung. Neben häusliche Gewalt begünstigenden Faktoren wie Arbeitslosigkeit und Drogenmissbrauch haben die Forscher einen weiteren Grund für Missbrauch in homosexuellen Beziehungen herausgefunden.

So würden laut Studie Schwule, die selbst eine latente Homophobie haben, den Partner angreifen, der die abgelehnte sexuelle Identität verkörpere.

25 der schwulen und 37 Prozent der bisexuellen Männer geben an, in einer Beziehung mindestens einmal sexuelle Gewalt erlebt zu haben. Auch Stalking ist ein Thema. Werden bei Missbrauch vom Täter keine Schutzmaßnahmen ergriffen, steigt das Risiko einer HIV-Infektion.

Das Klischee vom "Starken Mann" führt dazu, dass Schwule selten um Hilfe bitten. Es fehlt an Unterstützung für Opfer schwuler Gewalt.

In einigen US-Bundestaaten sind Schwule explizit von Hilfsprogrammen ausgeschlossen. Die Forscher fordern daher ein Umdenken von Institutionen und eine Verbesserung der Angebote für Missbrauchsopfer in gleichgeschlechtlichen Beziehungen.

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