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Liebe & Sex

Kondom-Guide für queere Männer

Von DBNA Team • 21.12.2023
Kondom-Guide für queere Männer

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Selbst wenn du verantwortungsvoll zum Kondom greifst, bieten diese nur beim richtigen Gebrauch einen guten Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Wir zeigen dir, welche Fehler passieren können, wie du sie vermeidest und welche Kondome die richtigen für Analsex sind.

Viele Menschen nehmen Safer Sex als Sex minderer Qualität wahr. Viele beklagen häufig, dass der Sex mit einem Kondom weniger intensiv sei, weil der direkte Hautkontakt fehlt. Dabei ist gerade beim Analverkehr immer noch ein umfassender Schutz gegen HIV notwendig.

Hohes Infektionsrisiko bei Analverkehr

Denn Analverkehr wird allgemein als eine Sexualpraktik angesehen, mit der ein sehr hohes Infektionsrisiko einhergeht. Durch heftige Penetration kommt es zu kleinen Verletzungen im Darm, aus denen Blut austritt, das dann mit dem Penis des aktiven Partners in Kontakt kommt. So können viele Geschlechtskrankheiten übertragen werden.

Kondome für den Analverkehr

Hersteller haben speziell für den Analverkehr besonders starke Kondome mit einer erhöhten Wanddicke (0,1 mm) entwickelt, die den Belastungen dieser Sexualpraktik besser standhalten. Denn gerade beim Analverkehr ist ein umfassender Schutz notwendig. Durch heftige Penetration kommt es zu kleinen Verletzungen im Darm, aus denen Blut austritt, das dann mit dem Penis des aktiven Partners in Kontakt kommt. So können viele Geschlechtskrankheiten wie HIV/Aids übertragen werden.

  • Das richtige Gleitgel für Analverkehr Am besten benutzt du beim Analverkehr ein Gleitmittel, das für die Verwendung mit Kondomen empfohlen wird. Es gibt auch speziell für Analsex entwickelte Gele, die mit speziellen Wirkstoffe die Entspannung und Dehnung des Analmuskels unterstützen. Auf keinen Fall solltest du Substanzen auf Fettbasis wie Vaseline, Babyöl oder Margarine als Gleitmittel verwenden. Sie beschädigen das Kondom und erhöhen so die Gefahr einer Infektion.

Diese Kondome eignen sich besonders für Analsex:


via Canva

Richtige Anwendung

Nur, wenn ein Kondom richtig angewandt wird, kann das Risiko einer Ansteckung mit dem HIV oder anderen sexuell übertragbaren Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, Syphilis & Tripper reduziert werden. Einen hundertprozentigen Schutz kann aber leider kein Verhütungsmittel garantieren. Deshalb gibt es ein paar Regeln zu beachten, wenn man die Ansteckungsgefahr möglichst klein halten möchte.

Die meisten Pannen sind Anwendungsfehler, die aus Unwissenheit passieren. Damit die schönste Nebensache der Welt nicht in einem Fiasko endet, geben wir wissenswerte Tipps rund ums Kondom. DENN: Aids/HIV ist noch immer nicht heilbar!

  • Kein Platz im Reservoir
    An der Spitze des Kondoms ist das Reservoir, also Platz für dein Sperma, nachdem du gekommen bist. Es ist ganz wichtig, dass du beim Abrollen dieses Reservoir mit Daumen und Zeigefinger zudrückst. Sonst kann es im Gummi ganz schön eng werden. Im schlimmsten Fall hält es dem Druck des Spermas nicht stand und platzt.
  • Auf das Verfallsdatum achten
    Gummis haben wie Medikamente oder Lebensmittel ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Die Hersteller sind gesetzlich dazu verpflichtet ein Verfallsdatum auf der Verpackungsfolie anzugeben. Normalerweise halten sie etwa vier Jahre. Danach solltest du sie auf keinen Fall mehr nutzen. Das Material kann dann porös werden und kaputt gehen.
  • Kühl und trocken lagern
    Kondome sollten kühl, trocken, reibungsfrei und geschützt vor direkter Hitzeeinstrahlung (z.B. Fensterbank, Heizkörper etc.) aufbewahrt werden. Wird dies beachtet, sind Kondome in der Regel viele Jahre anwendbar und sicher.
  • Kondome nicht in der Hosentasche oder im Portemonnaie aufbewahren!
    Es ist immer gut, Gummis dabei zu haben. Trotzdem haben sie im Geldbeutel nichts verloren. Der Druck beschädigt das Latex, das Gummi wird porös und kann reißen. Auch Münzen oder der Schlüssel können das Kondom beschädigen. Am sichersten eignen sich dafür kleine Aufbewahrungsboxen, die bequem in den Hosen- oder Handtasche passen.
  • Vorsicht beim Liebesspiel im Wasser
    Kondome können beim Sex unter der Dusche, Badewanne, im Meer oder im Pool verwendet werden. Nach einer gewissen Zeit jedoch beeinflusst das Wasser die Qualitätswerte des Materials. Das Latex wird porös und somit ist die Sicherheit des Kondoms nicht mehr gewährleistet. Außerdem beeinflussen Salzwasser, Chlor und ölhaltige Badezusätze die Reißfestigkeit des Kondoms.
  • Das falsche Gleitgel


    Finger weg von Massageöl und ölhaltigen Gleitgelen/-cremes! Ölhaltige Gleitmittel wie Babyöl, Vaseline oder auch Bodylotion können das Kondom beschädigen. Deshalb ist es wichtig, die Angaben auf der Verpackung sorgfältig zu lesen. Nur Gleitmittel benutzen, die ausdrücklich für die Verwendung mit Kondomen geeignet sind.
  • Siegelfolie beschädigt sofort entsorgen
    Schon beim Öffnen des Siegelbriefchens lauert die erste Hürden. Das Briefchen sollte ganz vorsichtig an den Zackenkanten aufgerissen werden. Schmuck, spitze Fingernägel oder andere scharfkantige Gegenstände können das Kondom beschädigen, auch hier ist Vorsicht geboten. Wenn du das Gefühl hast, dass das Kondom beim Öffnen beschädigt worden ist, dann schmeiß es besser sofort in den Mülleimer und nimm ein neues.
  • Niemals zwei Kondome übereinander ziehen
    Ein Kondom bietet bei richtiger Anwendung ausreichend Schutz. Werden zwei Kondome übergestreift, besteht die Gefahr, dass die Kondome abrutschen oder beschädigt werden.
  • Kondome und Oralverkehr
    Bei Oralsex kann Samenflüssigkeit in den Mund gelangen. Auch auf diese Art können Krankheitserreger übertragen werden. Deswegen ist es auch hier sinnvoll, ein Kondom zu verwenden. Obacht: Zähne oder Piercings können das Kondom beschädigen.
  • Das Kondom ist abgerutscht
    Das Kondom kann abrutschen, wenn es nicht weit genug abgerollt ist oder der Penis zu früh erschlafft. Auch die richtige Größe ist entscheidend. Zu große Kondome können abrutschen und zu kleine können schließlich reißen. In solchen Fällen muss so schnell wie möglich ein Arzt oder am Wochenende ein ärztlicher Notdienst aufgesucht werden. Das gilt ebenso, wenn ein Kondom gerissen ist oder eine Kondom-Unverträglichkeit auftritt.
Gummi, Lümmeltüte, Pariser, Verhüterli, Taucheranzug, Präser, Nahkampfsocke, Rammelbeutel - das Kondom hat viele Namen.
Gummi, Lümmeltüte, Pariser, Verhüterli, Taucheranzug, Präser, Nahkampfsocke, Rammelbeutel - das Kondom hat viele Namen.

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Die richtige Kondom Größe

Bei Kondomen kommt es auf die Größe an. Ist es zu groß, kann es leicht abrutschen. Wenn es zu eng ist, kann das wehtun und der Spaß ist schneller vorbei, als dir lieb ist. Zu kleine Kondome lassen sich außerdem schwer überziehen. Standardgummis sind etwa 17 Zentimeter lang und unten etwa fünf Zentimeter breit.

Wem das nicht reicht, für den gibt es XXL-Kondome. Wer eher eine Nummer kleiner braucht, für den gibt es kleine Gummis. Weil sich die schwer verkaufen lassen, heißen sie etwa "Perfect Fit". Weil die Auswahl an Kondomen so riesig ist, solltest du einfach mal verschiedene ausprobieren.

Die Firma My.Size zum Beispiel bietet Kondome für jede Größe - es sind insgesamt 7 - an. Hier findest du für jede Penisgröße das passende Kondom.

Üblich sind die Maße:

  • Kleinere Kondome: Breite etwa bei 47 oder auch 49 mm
  • Mittlere Kondome: Breite etwa bei 52 oder auch 54 mm
  • Größere Kondome: Breite etwa bei 55 oder auch 57 mm

Ein Kondom sollte zwischen 10 bis 25 Prozent kleiner sein als der eigentliche Penisumfang, damit der hauchdünne und hochelastische Latexfilm leicht gedehnt wird und sich wie eine zweite Haut sicher an den Penis schmiegt.

  • Kondome zu groß für Jugendliche
    Vielen Jungs passen die Standard-Kondome aus der Drogerie nicht. Für jeden vierten Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren sind Kondome zu groß. Dabei besteht die Gefahr, dass sie unbemerkt abrutschen können und somit kein Schutz mehr vorhanden ist. Damit sie gut sitzen, kommt es auf jeden Millimeter an.
  • Kondome speziell für Jugendliche
    Viele Kondomhersteller bieten ein Kondom speziell für Jugendliche an. Es ist etwas schmaler als herkömmliche Kondome und sorgt für sicheren Sitz bei allen Jungs, die noch nicht ganz ausgewachsen sind. Mit einer Breite von 49mm an der schmalsten Stelle gegenüber 52mm bei Standardkondomen hat es den Kleinen fest im Griff

Ben von Jungsfragen gibt dir in diesem Video Tipps, wie du deinen Penis richtig ausmisst:

Kondome gegen vorzeitigen Samenerguss

Du hast das Problem, dass du beim Sex zu schnell kommst? Auch dafür gibt es Kondome, die dir helfen, den Höhepunkt hinauszuzögern. In der Kondomspitze sind 5% benzocainhaltiges Gel enthalten, das die Eichel etwas betäubt. Die komplette Wirkung setzt nach ein paar Minuten ein und hält ca. 10-30 Minuten.

Wir können dir diese Kondome mit benzocainhaltigem Gel empfehlen:

Kondome ohne Latex

Die meisten Kondome bestehen aus einer extrem belastbaren und sehr dünnen Latexschicht. Da Latex in seltenen Fällen jedoch auch Allergien auslösen kann, gibt es Alternativen aus Polyurethan, einem Kunststoff, der praktisch keine Allergien auslöst.

Diese latexfreien Kondome können wir empfehlen:

Kondome im Sommer und bei Hitze

Wärme vertragen Kondome nur begrenzt. Durch Hitze und UV-Strahlen können Kondome durchlässig werden. Das heißt, eine Aufbewahrung über einen längeren Zeitraum im Handschuhfach eines Autos oder auf der Fensterbank können die Lagerfähigkeit verringern.

Die kritische Grenze ist hier bei 65 Grad Celsius erreicht. Temperaturen von etwa 30 Grad Celsius beeinflussen die Struktur der Kondome nicht, denn beim Sex herrscht eine ähnliche Hitze.

  • Kondome im Kühlschrank oder Gefrierfach
    Eine Lagerung im Kühlschrank bietet weder Vor- noch Nachteile. Eine Aufbewahrung im Gefrierfach sollte allerdings vermieden werden. Unter extremen Minustemperaturen von über 70 Grad Celsius kann die Sicherheit, vor allem bei Kondomen ohne Gleitgel (trockene Kondome) nicht mehr gewährleistet werden. Gleitgelbeschichtete Kondome hingegen vertragen die extreme Kälte aufgrund ihrer Silikonbeschichtung zwar besser als trockene Kondome, dennoch sollte das Eisfach tabu sein!

Anleitung zur Kondom-Anwendung

Kondome sollten immer griffbereit sein. Damit gibt es keinen Stress, wenn der richtige Moment gekommen ist.

  • Kondomverpackung aufreißen. Vorsicht: Keine scharfen Gegenstände benutzen, die das Kondom beschädigen könnten (auch Fingernägel können beim Aufreißen der Kondomverpackung die dünne Latexhaut verletzen).
  • Reservoir zwischen Daumen und Zeigefinger zusammen drücken, damit keine Luft darin zurückbleibt.
  • Mit der anderen Hand oder der des Partners die Vorhaut zurückziehen.
  • Kondom vollständig über den steifen Penis rollen, sonst kann es im schlimmsten Fall abrutschen oder reißen.

turhanerbas - Fotolia.com

Hier gibt dir Ben von Jungsfragen Tipps, wie du ein Kondom richtig benutzt:

  • Das Gummi falsch herum aufsetzen und trotzdem benutzen?
    Bei einer Fifty-Fifty-Chance kommt es schon einmal vor, dass du das Kondom erst falsch herum auf deinem Penis abrollen willst. Wenn das passiert, solltest du das Kondom nicht einfach umdrehen - es könnte bereits mit Sperma in Kontakt gekommen sein. Schmeiß das Kondom in den Mülleimer und nimm lieber ein neues, das ist sicherer. Einfacher Trick: Die Puste-Probe. Pustest du ein bisschen Luft ins Kondom, siehst du, in welche Richtung du es abrollen kannst.

Nach dem Sex

Nach dem Samenerguss ziehst du das Kondom einfach heraus, noch bevor dein Penis wieder erschlafft. Beim Herausziehen hältst du das Kondom am Gliedansatz fest, damit es nicht abrutscht.

  • Die richtige Entsorgung
    Wenn du das Kondom entsorgen möchtest, dann bitte im Mülleimer. Gebrauchte Kondome gehören nicht in die Toilette! Wichtig: Händewaschen nicht vergessen!

Mach den Safer-Sex-Check

Auf der Webseite der BZgA erfährst du mit dem Safer-Sex-Check, wie du dich vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) schützen kannst – und das ganz persönlich auf dich und dein Liebesleben zugeschnitten.

Viele finden es peinlich, Gummis zu kaufen.

Fast jedem fünften Deutschen (18,7 Prozent) zwischen 18 und 30 ist es unangenehm, neben Zahnpasta und Shampoo auch noch Gummis in der Drogerie zu kaufen. Das hat eine repräsentative Umfrage ergeben.

Überraschend ist, dass sich die Jüngeren noch mehr dafür schämen. Die Altersgruppe von 31 bis 45 ist da schon lockerer: Da ist es trotzdem noch 11,2 Prozent der Befragten peinlich. Am wenigsten schämen sich die über 45-Jährigen: Da ist es nur noch sieben Prozent peinlich, Gummis zu kaufen.

Unterschiede bestehen nicht nur in der Altersgruppe, sondern auch unter den Bundesländern. So sind es die Hessen, denen es am unangenehmsten ist, zur Kondompackung zu greifen. Darauf folgen Sachsen-Anhalt, das Saarland und Sachsen.

Wer es einfach nicht schafft, Gummis im Laden zu kaufen, der kann sie auch im Internet bestellen. Bestell sie am besten bei Online-Shops wie hier bei Amazon. Das ist am unaufälligsten und deine Nachbarn und Eltern bekommen nichts mit, wenn du wieder die Großpackung Kondome kaufst.

Außerdem bieten viele Jugendzentren kostenlos Kondome an.

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Weitere Quellen: Durex/Presse, BZgA